Schimmel kommt immer wieder

Die Innenwände der LEG-Wohnung in Blitzdorf auf der Wetterseite sind besonders feucht.

LEG-Mieterin fühlt sich vom Vermieter allein gelassen

Die Mutter des sechsjährigen Sohnes, die in einer LEG-Wohnung in Münster-Blitzdorf lebt, ist am Verzweifeln. Seit Jahren wohnt sie in einem Mietshaus mit feuchten Außenwänden und damit verbunden Schimmelbildung in Küche, Bad, Wohn- Schlaf- und Kinderzimmer.

„In diesem Winter haben ich die Stellen gereinigt und neu gestrichen. Aber durch die Feuchtigkeit lösen sind die Tapeten schon wieder – der Schimmel ist auch wieder da“, erläutert die LEG-Mieterin beim Gang durch ihre Wohnung, die sie 2016 mit ihrem Jungen bezog.

Direkt nach dem Einzug bemerkte sie, dass die westlichen Außenwände des Gebäudes feucht waren. Eine im frühen Winter 2016 im Auftrag des Vermieters LEG durchgeführte Feuchtemessung ergab laut Messprotokoll das „weder Baumängel noch eine Durchfeuchtung der Wände“ vorlägen. Auch sei die Bausubstanz für das Baujahr des Hauses in Ordnung.

LEG lässt Mieterin mit dem Problem allein

„Nach der internen Prüfung des Sachverhaltes resultieren die Schimmelpilzbildungen aus einem fehlerhaften Lüftungs- und Heizverhalten“, schrieb die LEG der Mieterin im Dezember 2016: „Die ermittelten Raumwerte waren eindeutig zu niedrig und die Luftfeuchtigkeit in den Räumlichkeiten zu hoch.“ Der Hauswart hätte der Mieterin erläutert, „wie die fachgerechte Beseitigung des Schimmelpilzes zu erfolgen hat“, schreibt die LEG, die der Mieterin riet: „Wir empfehlen ergänzend die fachmännische Säuberung der betroffenen Stellen und einen Anstrich mit Antischimmelfarbe, die Sie in gängigen Baumärkten erwerben können. Wir behalten uns bereits jetzt schon das Recht auf Schadensersatzforderungen Ihnen gegenüber vor.“

Trotz Reinigung und neuem Anstrich löst sich durch die Feuchtigkeit die Tapete schon wieder.

Dies lehnte die an Asthma erkrankte Mutter, deren Sohn zudem Allergiker ist, zunächst ab. Weil aber in diesem Winter noch immer nichts passiert ist, wird die Mieterin einen Rechtsanwalt einschalten. Zudem informierte sie die LEG-Mieter*innen-Initiative über ihr Problem mit dem größten Vermieter Münsters.

„Aus unserer Sicht spricht viel für die Verantwortlichkeit des Eigentümers für die Feuchtigkeit in der Wohnung“, schlug sich Werner Szybalski von der LEG-Mieter*innen-Initiative auf die Seite der Mieterin: „Wir haben im Januar sogar in unserem turnusmäßig stattfindenden Gesprächen mit der Münsteraner LEG-Leitung das Problem zur Sprache gebracht. Passiert ist leider nichts.“

LEG-Mieter*innen-Initiative wird Nachbarn befragen

Die EG-Mieter*innen-Initiative will nun in den anderen Wohnungen und Häusern in Blitzdorf nachfragen, ob vergleichbare Probleme bestehen. „Leider kommt es immer wieder vor, dass gerade bei Schimmelbildung von den Vermietern versucht wird, das Problem und deren Lösung auf die Mieter*innen abzuwälzen. Deshalb werden wir recherchieren und vielleicht die Nachbarschaft zu einer Versammlung einladen“, erklärte Szybalski.

Natürlich sei Feuchtigkeit und Schimmel ein Problem, dass auch von Mieter*innen ausgehen kann. „Aber bei kalten, feuchten Wänden in der Wohnung sich als Vermieter aus dem Problem auszuklinken und drei Jahre untätig zu bleiben, geht gar nicht“, so der Sprecher der LEG-Mieter*innen-Initiative.

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