LEG Aktiengesellschaft

Die ehemalige Landesentwicklungsgesellschaft NRW mbH, auch Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen für Städtebau, Wohnungswesen und Agrarordnung (LEG), entstand 1970 aus dem Zusammenschluss der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen Rheinische Heim GmbH (Bonn), Rote Erde GmbH (Münster), Westfälische Lippe Heimstätte GmbH (Dortmund) sowie der Rheinische Heimstätte GmbH (Düsseldorf).

Auf der Grundlage des Aktionsprogramms Ruhr wurde 1980 der Grundstücksfonds Ruhr mit einem Fondsvolumen von jährlich 100 Millionen DM gebildet, um das Flächenrecycling im Ruhrgebiet in Gang zu bringen. Die Verwaltung dieses Bodenfonds übernahm treuhänderisch und weisungsgebunden die LEG.

Im Jahre 1987 übernahm die LEG 38.000 Wohnungen von der abgewickelten Neuen Heimat.

Vor der Privatisierung im vergangenen Jahrzehnt gehörte die LEG Wohnen GmbH zu etwa 68 Prozent der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mbH und zu 22 Prozent der NRW.Bank.

Die Landesanteile an der LEG Wohnen GmbH wurden in einem Bieterverfahren durch die von der CDU und der FDP getragenen Landesregierung mit Auflagen (die sogenannte Sozialcharta) an den Whitehall Real Estate Funds verkauft. Ein entsprechender Kabinettsbeschluss erfolgte am 24. Oktober 2006. Der Verkauf erfolgte am 10. Juni 2008 mit Wirkung zum 28. August 2008. Den Whitehall Real Estate Funds hatte die amerikanischn Investmentbank Goldman Sachs aufgelegt.

Der Verkauf wurde von der Landtagsopposition (SPD und Grüne), den Mieterorganisationen und Gewerkschaften abgelehnt. Eine Volksinitiative bekam aber die notwendigen rund 66.000 Unterschriften knapp nicht zusammen, so dass sich der Landtag in Düsseldorf sich noch einmal mit dem Ausverkauf des Landeseigentums befassen musste.

Obwohl der Unternehmenswert der LEG auf 3,4 Milliarden Euro geschätzt wurde, blieb dem Land Nordrhein-Westfalen nach Abzug der Verbindlichkeiten der LEG in Höhe von 2,6 Milliarden Euro nur ein Reinerlös von 787,1 Millionen Euro.