Das NieberDing feiert

Die Kinder auf den von den Bewohner*innen selbst gebauten Spielgeräten tragen Kopfhörer. Dies kann nur eins bedeuten: Straßenfest am Nieberding. Auf der Festwiese und vor den Wohnhäusern ist ein großes Gewusel. Die Menschen laufen durcheinander, grüßen, lachen, stoßen an. Das bunte Treiben wird von angespannter Freude auf den Abend und hoffnungsfroher Erwartung auf interessante Begegnungen getragen. Es wirkt, nicht allein wegen der Kleidung der Besucher*innen, wie der bunte Auflauf eine Stunde vor dem Anpfiff rund um das Hamburger Millerntor. Verstärkt wird dieser Eindruck noch von den tatsächlich von einigen Gästen getragenene Streetware-Artikeln des Zweitligisten FC St. Pauli.

Bei gut geschützten Kinderohren durften die Bands auf der Bühne und der DJ auf dem Parkplatz den Lautstärkehebel etwas weiter aufdrehen.

Zum 16. Mal lud der Verein „NieberDing“ die Nachbarschaft zum Straßenfest. Neben vielen kulinarischen Freuden, kühlen Getränken und viel Livemusik gab es auch politische Beiträge zum Thema Wohnraum. So durften auch Sabine Buschmann und Mats Reißberg von der LEG-Mieter*innen-Initiative auf die Bühne, um die Anliegen ihres Vereins dem vielköpfigen Publikum nahe zu bringen.

Für die Europäische Bürgerinitiative „Housing for all“ sowie das Bürgerbegehren der Seebrücke sammelten Sabine Buschmann und Mats Reißberg von der LEG-Mieter*innen-Initiative beim Straßenfest am Nieberding Unterschriften.

Bis es zu dunkel wurde, konnten sich die Besucher*innen des Festes zudem am Infostand der Initiative über die Aktivitäten für Mieter*innen in Münster informieren. Dort wurden von der LEG-Mieter*innen-Initiative auch Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative „Housing for all“ sowie das Bürgerbegehren der Seebrücke Münster gesammelt. Zudem machten Reißberg, Buschmann und Werner Szybalski mit den druckfrischen Flyern Werbung für den Park(ing) Day am 20. September auf dem Hansaring.

Thomas Krämer (Sperre) unterschreibt für „Housing for all“.

Neben der LEG-Mieter*innen-Initiative waren auch die B-Site, die Seebrücke Münster, die Kellerlyrik vom Hansaring, die Initiative Münster Bahnstadt Süd, die Grafschaft 31 und das Bündnis „Münster gehört uns allen“ mit Ständen beim Nieberdingfest vertreten.

Auf der Bühne und den Tanzflächen drönte Punkrock, Reggae und Ska. Elektronische Experimente mit Schlagzeug und Synthesizer präsentierte Benjamin Kövener zwischen den Versorgungsständen am berühmten Nieberding-Schiff auf der Festivalwiese. Nachmittags eröffnete die münsterische Band „Order 69” mit einer Mischung aus Punk, Blues und Rock das Fest. „Die Jungs haben den Regen vertrieben“, freute sich Jochen Kubeja vom Veranstalterverein, als nach ihrem Gig die Wolken sich verzogen hatten. Bis tief in die Nacht wurde es dann nur noch von innen naß.

Boomtown Shakedown brachte am frühen Abend die Gäste vor der großen Bühne in den Drei-Viertei-Takt.

Auf dem Parkplatz hinter der gekenterten „Investor” bat das „Kunterbunt Soundsystem“ zur Bewegung bei Reggae-Dub-Sound. Für richtig Schwung vor der Bühne sorgte zuvor „Boomtown Shakedown“ mit modernem, wurzelverbundenem Reggae und rockigem Ska. Später am Abend waren auch noch Urban Turbans, Wutgeschoss und Neorite am Start.

Nachmittags genoss der Nachwuchs das bunte Treiben am Nieberding.



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